Spielberichte
3. Runde in der Bezirksliga Halle am 16.11.2025
Veröffentlicht am 23.11.2025 10:46
Sennewitz - Hettstedt III 2 : 4
Niederlage gegen eine aufstrebende junge Mannschaft
Die Gastmannschaft trat mit 5 jungen und 1 älteren Spieler im Sennewitzer KulturContainer an. In unserem Team war das Verhältnis genau anders herum - 5 Senioren und 1 Jugendlicher. Nach DWZ waren wir an 5 Brettern favorisiert, teils beträchlich. Natürlich gewinnt langfristig immer die Jugend. Aber diesmal könnte sich doch eigentlich nochmal geballte Sennewitzer Erfahrung und Routine behaupten.
Leider verlief der Wettkampf größtenteils nicht nach unseren Wunschvorstellungen. Sebastian und Hendrik standen bereits in der Eröffnung schlecht. Nach einer Stunde hatten beide verloren.
Ralph hatte zeitweilig einen Bauern mehr, wählte dann den falschen Plan und musste mit Remis zufrieden sein.
Bernd befand sich nach mehreren Fehlern mit Weiß in einem hoffnungslosen Turmendspiel mit jeweils einer Leichtfigur und überlegte, ob es Zeit wäre aufzugeben. Dann entdeckte er bei Schwarz eine gewisse Grundreihenschwäche - noch ein letzter Trickversuch: Den Läufer auf das Umwandlungsfeld des schwarzen Freibauern ausgerichtet (und nebenbei auf das gegnerische Luftloch). Der schwarze Turm verlässt tatsächlich seine Grundreihe, um auf der weißen Grundreihe Schach zu geben, weißer Königszug, der schwarze Freibauer betritt das Umwandlungsfeld und wird zur Dame - und großes Entsetzen beim Gegner. Bei mir war es eine diffuse Mischung aus Euphorie, Mitleid und schlechtem Gewissen. Es folgten noch zwei Züge bis zum glücklichen und unverdienten Sieg durch Grundreihenmatt. Zwischenstand 1,5 : 2,5.
Die beiden restlichen Partien gingen auf der Uhr in die Verlängerung mit Wenden des Partiezettels nach 40 Zügen und schlechten Stellungen der Sennewitzer.
Frank musste schließlich mit 1 Turm gegen Läufer, Springer und 2 Bauern spielen - Hoffen auf eine Pattgelegenheit? Frank entschied sich anders. Er opferte seinen Turm für die Bauern. Für Bezirksligaamateure ist eine Mattaufgabe mit Läufer und Springer sehr selten und ohne spezielles Training anspruchsvoll. Weitere 50 Züge hätte Frank für das Remis schaffen müssen. Aber der junge Hettstedter zeigte gute Technik und nach etwa 20 Zügen hatte Frank verloren. Durch den neuen Zwischenstand 1,5 : 3,5 war der Mannschaftskampf vorzeitig zugunsten von Hettstedt entschieden.
Auf Pawels Brett kam es zu einem Leichtfigurenendspiel mit zunächst vielen Bauern auf beiden Seiten. Pawel hatte einen Springer und der Hettstedter einen Läufer. Ein Remisangebot lehnte der Hettstedter ab. Als Pawel einen Bauern verlor, schien auch die Partie verloren. Aber Pawel kämpfte bravourös und gewann den Minusbauern zurück. Nun lehnte Pawel ein Remisangebot ab. Nach und nach verließen die meisten Bauern das Brett. Schließlich hatte der Hettstedter nur noch Läufer + 1 Bauer und Pawel Springer + 2 Bauern, davon 1 Freibauer. Pawel investierte noch einige Bedenkzeit, nahm dann aber ein zweites gegnerisches Remisangebot an. Eine spätere Stellungsanalyse mit Rechenprogramm zeigte 0,0 an.
BM
2. Runde in der Bezirksliga Halle am 28.09.2025
Veröffentlicht am 01.10.2025 17:09
Bad Dürrenberg - Sennewitz 4 : 2
Niederlage bei einem starken Aufsteiger
Bei schönem Herbstwetter reisten wir erstmals nach Bad Dürrenberg. Trotz Navihilfe kamen wir ein paar Minuten zu spät an. Die Heimmannschaft empfing uns sehr freundlich und präsentierte stolz ihr Spiellokal. Die Schachabteilung des SV Eintracht Bad Dürrenberg hat sich in den letzten Jahren erstaunlich positiv entwickelt; vor allem der breit aufgestellte Nachwuchsbereich ist bemerkenswert und in Sachsen-Anhalt wahrscheinlich einmalig.
Der Wettkampf begann aus Sennewitzer Sicht sehr gut. Hendrik gelang es, die gegnerische Bauernstruktur nachhaltig zu beschädigen und seine 3 Schwerfiguren in Angriffsstellung zu bringen. Der passiv stehende Gegner fand keine ausreichende Verteidigung und musste sich geschlagen geben.
Bernd verlor durch Leichtsinn einen Bauern, was er noch nicht so tragisch nahm. Das entstandene Mittelspiel war durch geschwächte Königsstellungen und gefährliche taktische Motive gekennzeichnet - für beide Parteien! Dann unterlief Bernd ein elementarer, schwerer Fehler und die Partie war sofort verloren. Der Fehler bzw. seine Bestrafung sind ein gute Trainingsaufgabe für Kinder, siehe demnächst auf unserer Unterseite Aktuelles: die Novemberaufgabe.
Ralph erreichte mit Schwarz eine ausgeglichene Stellung mit Potential eher für Weiß und vereinbarte Remis. Der zwischenzeitliche Gesamtstand lautete: 1,5 : 1,5.
Enosch traf im Mittelspiel eine unglückliche Entscheidung. Bei der nachfolgenden Abwicklung büßte er eine Leichtfigur ein und der Partieverlust war nicht abzuwenden.
Thomas unterliefen mehrere kleinere Fehler. Ein Bauer ging verloren. Der Gegner spielte sehr solide und zeigte keine Schwächen. Thomas landete in einem Springerendspiel mit 2 Bauern weniger; er erzielte zwar Materialausgleich - aber der gegnerische Freibauer war schneller. Damit ging Bad Dürrenberg mit 3,5 : 1,5 in Führung und hatte den Mannschaftskampf vorzeitig gewonnen.
Frank erreichte mit Weiß eine aufgerückte, gute Angriffsstellung. Seine beiden Läufer waren gefährlicher als die beiden passiven schwarzen Springer, die ihren bedrohten König schützen mussten. Frank verzichtete auf einen naheliegenden Damentausch mit folgendem Qualitätsgewinn und vorteilhaftem Endspiel, weil er Dame und Läufer, seine besten Angreifer, auf dem Brett halten wollte. Stattdessen schlug er mit einem Turm einen Springer. Aber Schwarz entwickelte Gegenspiel mit lästigen Schachgeboten und die Partie endete schließlich nach Zugwiederholung remis.
BM
1. Runde in der Bezirksliga Halle am 07.09.2025
Veröffentlicht am 09.09.2025 10:18
Sennewitz – Teutschenthal 4,5 : 1,5
Auftaktsieg gegen Teutschenthal
Der Abstieg in die Bezirksliga bringt auch Vorteile mit sich: weniger Sorgen bei der Mannschaftsaufstellung, insgesamt etwas kürzere Anfahrtswege und gegnerische Mannschaften, bei denen wir mithalten können. In diesem Fall kam uns entgegen, dass die Teutschenthaler leicht ersatzgeschwächt waren. Nach einer Stunde war Bernd klar im Vorteil, Frank stand gut und bei Sebastian sah es ausgeglichen aus. Hendrik musste mit einem zentralen König und zwei Springern gegen zwei Läufer Acht geben, nicht ins Hintertreffen zu geraten, hatte aber Glück, dass sein Gegner sich auf der Grundreihe einsperren ließ und er ihm anschließend sämtliche Bauern abnehmen konnte – 1:0 für uns. Pawel ließ nichts anbrennen und holte ein Remis, ebenso wie Ralph, der lange mit einer gedrückten Stellung zurechtkommen musste. Auch bei Sebastian stand ein leistungsgerechtes Remis zu Buche. Als Bernds Gegner sich in hoffnungsloser Situation mattsetzen ließ, stand unser erster Sieg in der neuen Saison fest. Frank wurmte es, dass er im Mittelspiel einen Bauerngewinn ausgelassen hatte, und er versuchte mit aller Macht, doch irgendwie in Vorteil zu kommen. Sein Gegner hielt tapfer dagegen und fand tatsächlich noch eine taktische Abwicklung, die ihm eine theoretische Remisstellung einbrachte. Die Verteidigung hatte ihn aber so viel Zeit und Kraft gekostet, dass er seine Zeit ablaufen ließ – Pech für ihn und ein in der Summe überzeugender Sieg für die Schachgemeinschaft Sennewitz!
SD